Vitt, Rügen

Am Strand von Vitt

Das Dorf blickt auf eine lange Historie zurück

Vitt ist ein kleines Dorf mit einer sehr langen Geschichte. Ähnlich wie das Kap Arkona 101, ist das Dorf nur zu Fuß oder mit der Pendelbahn von Putgarten 108 aus zu erreichen – Autofahren ist in Vitt nur mit einer Sondergenehmigung gestattet.

Hotelangebote nähe Vitt

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Der Ortsname Vitt hat seinen Ursprung in der so genannten Vitte 131 – in diesen Häusern lebten die Fischer, wenn sie während der Heringssaison für längere Zeit in der Nähe der Küste wohnten. Das Dorf besteht im Wesentlichen aus 13 kleinen Häusern, die sich in der Nähe des Ostseestrandes befinden. Eine Besonderheit ist die Kennzeichnung der Häuser, denn Häuser und Grundstücke wurden nicht nummeriert, sondern mit Runen gekennzeichnet. Die jeweilige Rune diente in längst vergangenen Zeiten zum Markieren von Besitz und Vieh.

Um der Tradition des historischen Heringfanges treu zu bleiben, verarbeitet man die Heringe in Vitt auf die altbekannten Art und Weisen weiter. Zum einen stellt man den berühmten Salzhering her: Der Fisch wird stark gesalzen und in Tonnen gelagert. Auf diese Weise kann er lange konserviert werden. Eine andere Spezialität ist der Räucherfisch – Zu dieser Köstlichkeit werden aber nicht nur Heringe, sondern auch Aale, Flundern oder Dorsche verarbeitet. Die Fische werden in einen abgeschlossenen Rauchfang gehangen und - je nach Größe – unterschiedlich lang beräuchert. Das Buchenholz, welches zum Räuchern benutzt wird, verleiht dem Fisch einen unverwechselbaren Geschmack und ein einzigartiges Aroma.

Am Strand des beschaulichen Ortes

In Vitt stehen nur 13 Häuser

Delikatesse: Räucherfisch aus Vitt

Die wahrscheinlich schönste Sehenswürdigkeit des Ortes ist die kleine Vitter Kapelle, die auf eine skurrile Geschichte zurückblicken kann: Während der Heringssaison ließen die Fischer das Meer keinen Augenblick aus den Augen und verzichteten deshalb des Öfteren auf einen Besuch der Kirche. Ab anno 1792 predigte der Dichter und Pfarrer Ludwig Gotthard Kosegarten in Vitt – er ging sogar extra zu den Fischern an die Steilküste, um dort einen Gottesdienst abzuhalten. Doch dies war kein dauerhafter Zustand und so sprach sich Kosegarten für den Bau einer kleinen, örtlichen Kirche aus. In den Jahren von 1806 bis 1816 wurde die Kapelle nach den Plänen des Berliner Architekten Karl Friedrich Schinkel realisiert und war fortan der Stolz der Vitter Bürger. Die schöne weiße Kirche mit dem Rohrdach lockte nun auch die Fischer in den Gottesdienst. Der Innenraum der Vitter Kapelle ist schlicht gehalten und wird von dem Kanzelaltar und einem gusseisernen Kruzifix dominiert.

Eine Besonderheit der Kirche ist, dass die Fensterläden während des Gottesdienstes geschlossen werden, da die Geräuschkulisse außerhalb der Kapelle sehr hoch ist.

Der etwas außerhalb gelegene Riesenberg von Nobbin

Bei dem so genannten Riesenberg von Nobbin handelt es sich um ein etwas südlich des Ortes Vitt 116 gelegenes Hünengrab. Das 34 mal elf Meter große Grab wird von mehreren Findlingen markiert und stammt aus der Jungsteinzeit. Der Riesenberg ist eine der größten Grabanlagen auf Rügen – hier wurden zahlreiche archäologische Funde, wie Feuersteine, Schädel oder Pfeilspitzen gemacht.